Zum Inhalt springen

Verleihung Regenbogenpreis der grünen Fraktion des LVR an Buirer für Buir:Vernissage der hambitionierten Ausstellung 'Begegnung & Bewegung an der Kante'

Menschen sitzen und stehen in einem Innenhof mit Backsteinmauern, einige machen Fotos, andere hören einer Person zu, die vor einem Mikrofon spricht.
Datum:
16. Juni 2025
Von:
Jonathan Querg
Zwei Frauen mit schwarzen Outfits und Baskenmützen sitzen bei einem Auftritt, eine spielt Keyboard, die andere spricht in Mikrofon

Mit der musikalischen Begleitung durch das Duo EigenARTs wurde am 12.6.25 bei bestem Wetter die Ausstellung im Schwalbenhof in Berverath eröffnet. Der gerettete Wald und das gerettete Dorf bilden mit ihrer Analogie den Rahmen für eine ungewöhnliche Ausstellung, die zivilgesellschaftlichen Protest, Widerstand und Zukunftsvisionen im Rheinischen Revier thematisiert. Während der Vernissage verliehen Bündnis 90/Die Grünen den Regenbogenpreis an die ‚Buirer für Buir‘.

Schon während des Aufbaus des Ausstellungsprojekts „Begegnung & Bewegung an der Kante“ tauschten einige Zaungäste Erinnerungen ihres zivilgesellschaftlichen Engagements aus, rechneten nach, wie lange es her sei, bei einer Demo so saumäßig nass geworden zu sein, und wie Spielbälle wurden Ortsnamen und Jahreszahlen hin und her gerufen. Der aufbauende Todde Kemmerich von ‚Buirer für Buir‘ verwies auch gleich auf die prominent im Schwalbenhof aufgehängte Zeitleiste, in der man diese Ereignisse nachlesen könne. Die chronologische Auflistung lädt dazu ein, eigene Erlebnisse mit der protokollierten Entwicklung des Braunkohletagebaus und der Protestkultur abzugleichen. Belegt werden diese gesammelten Daten durch Objekte, Dokumente, Fotos oder auch Tonaufzeichnungen, die in Vitrinen und im Innenraum zugänglich sind. Gesammelt haben diese Artefakte nicht beauftragte Historiker*innen, sondern innerhalb der Bewegung entstand bei der Gruppierung „Buirer für Buir“ die Idee, einen Fundus zusammenzustellen, der die Ereignisse lebhaft darstellt, aber auch dazu einlädt, sich über die Zukunft der Region jenseits der fossilen Energieträger Gedanken zu machen. So wichtig wie die Rettung von einzelnen Bäumen und Dörfern war, es ging und geht immer um die lebenswerte Zukunft für die Menschen durch den Erhalt von ausreichend großen Wäldern, sauberen Flüssen und lebendigen Siedlungen und deren Funktion weit über den Grubenrand hinaus.

Die partizipative Kunstaktion macht zudem deutlich, dass in der Bildung für Nachhaltige Entwicklung der Aspekt der lebendigen Kultur zu wenig bedacht wird. So werden die ‚Buirer für Buir‘ nicht nur für ihr jahrzehntelanges Engagement in der Energiewende ausgezeichnet, sondern der Regenbogenpreis würdigt auch den soziokulturellen Beitrag, den speziell diese Ausstellung für den demokratischen Prozess im rheinischen Revier leistet. Besuchende sind nun eingeladen, weitere Facetten in die hambitionierte Ausstellung einzubringen. Sie können schriftliche Erinnerungen oder Gegenstände zufügen oder mit zukunftsweisenden Ideen und Wünschen die Zeitleiste in die Zukunft fortschreiben.

Menschen sitzen und stehen in einem Innenhof mit Backsteingebäuden, eine Person filmt mit einer Kamera, im Vordergrund ein Tisch mit schwarzer Schrift