Nachbericht: Info-Veranstaltungen der Landfolge Garzweiler zur Gestaltung des Blau-Grünen Bandes Garzweiler:Ein Beteiligungsworkshop ist keine Fragestunde

Eine gewisse Ernüchterung und auch leichte Enttäuschung machte sich im Raum hinter der Kuckumer Kirche breit, als klar war, dieser Termin bedeutet schon wieder Kartenlesen und bunte Kärtchen kleben. Für grundsätzliche Fragen der Teilnehmenden waren bei diesem Termin weder Raum, Zeit noch Ansprechpersonen vorgesehen. Die Aufgabe dieses Abends sei es, die Entwicklungsgebiete zu gestallten. Es war also eine Deko-Aufgabe: Ikons abknibbeln und auf die Katasterauszüge kleben. Möglichkeiten gab es viele. Von Wasser, Wiesen und Wäldern über Streuobstwiesen, Spielplätzen und Erlebnisräumen bis hin zu Aussichtspunkten, Erinnerungsstücken und Erklärtafeln - die Deko-Kiste war reich gefüllt.
Aktive Radfahrende hatten sich gut vorbereitet und konnten ganz konkret Radwegrouten vorschlagen, da machte auch der Maßstab 1:2000 Sinn. Die meisten anderen hangelten sich an der Trasse der A46 entlang und scheiterten schon beim Versuch überhaupt den bestehenden Aussichtspunkt auf dem Kartenmaterial zu finden, um wenigstens da eine konkrete Vorstellung zu haben, was denn wie an welchem Punkt überhaupt besteht. Man fragte sich grundsätzlich, wieviel Gestaltungsmöglichkeiten man angesichts der eingezeichneten IGA-Flächen man denn da habe. Kommt da nicht der sensationell-phantastische Landschaftsarchitektenentwurf eines international renommierten Stars hin? Interessiert es den oder die, ob sich da jemand eine Bank gewünscht hat? Das ganze Baugebiet "Jüchen-Süd" - da gibt es doch Pläne der Stadt und wenn hier jetzt Streuobstwiesen gewünscht werden, dann hat das Relevanz? Man wunderte sich mehr, als das man konstruktiv arbeitete.
Es ist zu hoffen, das Folgetermine methodisch überarbeitet werden und die Vorstellungen und Wünsche der Anwesenden zu Beteiligung anders interpretiert werden, als sie Sticker kleben zu lassen.
Die Landfolge hatte interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer Veranstaltung in Kuckum eingeladen, die im ersten Schritt der Information und dem Austausch zur Vorbereitung von weiteren öffentlichen Workshops, die Anfang des kommenden Jahres stattfinden werden, dienen soll. Zunächst geht es um die Planung der Abschnitte direkt am Tagebau zwischen der Autobahnunterführung Jüchen bis zum Bereich der Niers bei Wanlo im Norden des aktiven Tagebaus. Es soll ein Landschaftsentwicklungskonzept entstehen, das die bisherigen Konzepte zum geplanten Rundweg, dem Masterplan der Seeentwicklung und beispielsweise bereits bestehende Wegesysteme berücksichtigt.